Donnerstag, 8. Juli 2010

Potosi

Von Sucre aus machten wir uns dann auf den Weg nach Potosí, in die höchste Stadt der Welt (4060m), wo wir uns bei einem Besuch einer Mine ein Bild davon machen konnten, wie sich der wahrscheinlich mieseste Job der Welt anfühlt. Mit Helm und Kopflampe augeruestet machten wir uns also auf den Weg zum 4300m hoch gelegenen Eingang.



Bei unserer Wanderung durch die niedrigen und schmalen Gaenge begegneten wir neben den Arbeitern...



...auch dem sogenannten Tio, den die Bergarbeiter anbeten und dem sie vor allem Zigaretten und Alkohol opfern, um ihn freundlich zu stimmen.



Naja, bei der Schufterei kann ein bisschen Unterstuetzung von hoeheren Maechten wahrscheinlich auch gar nicht mal schaden. Die armen Schweine krabbeln naemlich jeden Tag zwischen 8 und 12 Stunden in den schmalen Gängen herum, in denen je nach Tiefe unter der Erde zwischen 5 und 45 Grad herrschen...ganz zu schweigen vom mit der Tiefe zunehmenden Gestank der zur Verfügung stehenden Luft und dem hohen Staubgehalt (weswegen sich die zuvor besorgten Staubmasken als aeusserst nuetzlich erwiesen).



Zu essen gibt´s während der Arbeit...ganz genau...gar nix!! Stattdessen werden den ganzen Tag Cocablätter gekaut, die gegen Hunger und Symptome der Höhenkrankheit helfen bzw. eher betäuben sollen. Dazu gibt´s hin und wieder ein Schlückchen 96% Alkohol (ich vermute mal, um der Sache wenigstens einen minimalen Spassfaktor zu verleihen), wobei der erste Schluck immer auf die Erde gegossen wird, damit Pachamama (Mutter Erde) auch was davon hat. Bezahlung gibbet nur, wenn auch was gefunden wird...sonst kann man den Tag als ehrenamtliche Arbeit verbuchen. Nach drei Stunden in der Mine war (glaube ich) jeder in unserer Gruppe froh, das Tageslicht wiederzuerblicken. Bei mir kam nun noch die Vorfreude auf das Präparieren des Sprengstoffs hinzu, den ich mir vorher auf dem Bergarbeitermarkt extra zu diesem Zweck gekauft hatte. Man nehme also ein kleines gruenes Baellchen...



...einen Beutel mit kleinen Kuegelchen und eine Zuendschnur und fertig ist der Superboeller. Nachdem alles vorbereitet war, uebergab ich das Paket zum hochjagen artig unserer Bergfuehrerin und wir schauten uns das Spektakel aus sicherer Entfernung an...und man, hat das gebumst!! Das hat man trotz ca. 50-60m Entfernung noch im ganzen Körper gespürt...cooles Zeug, moechte man sagen!! Damit koennte man beim naechsten Silvester mal standesgemaess das alte Jahr verjagen!!;)

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