Freitag, 30. August 2013

Haere mai ki Aotearoa

...and Welcome to New Zealand. Mit diesen Worten wird man bei Ankunft am internationalen Flughafen in Christchurch begrüßt und ahnt sogleich, dass dort nicht nur Englisch, sondern auch Maori im alltäglichen Geschehen eine Rolle spielt. Und tatsächlich ist es auch so, dass an allen öffentlichen Orten, wie z.b. in Banken, Bibliotheken, Museen usw. immer alle Schilder und Beschreibungen in zwei Sprachen zu finden sind.

Wir richteten uns also in einem Hostel in Christchurch erstmal häuslich ein, um uns zu orientieren und uns Gedanken darüber zu machen, was wir uns in Neuseeland überhaupt alles anschauen wollten. Bei einem Spaziergang durch die Stadt waren wir dann etwas verwundert, festzustellen, dass die komplette Innenstadt einer einzigen Ruine gleicht. Wir fragten daraufhin im Hostel nach, was es damit auf sich hätte und erfuhren, dass es sich dabei immer noch um die Folgen eines schweren Erdbebens vor zwei Jahren handele. Nach und nach kam dann die Erinnerung, dass wir beide irgendwann mal was im Fernsehen über ein starkes Erdbeben in NZ gesehen hatten, aber wie das nunmal so ist, hat man Vieles ja nach kürzester Zeit wieder vergessen und vor allem, wenn es am anderen Ende der Welt ist. Nun ja, jedenfalls sorgte die Kombination aus zahlreichen Nachbeben und einer zahlungsunwilligen Versicherung dafür, dass der Stadtkern bis zum heutigen Tage nicht zu betreten ist.









Da Not ja bekanntlich erfinderisch macht, haben die Bewohner von Christchurch sich deshalb etwas einfallen lassen, um zumindest irgendeine Art von Zentrum zu haben und diese günstigen und mit dem richtigen Pinselstrich auch gar nicht mal so hässlichen Container benutzt, um ihre zerstörten Cafes und Geschäfte zu ersetzen.



Alles in allem bleibt die Stadt aber ein extrem deprimierender Ort und man kann im Sinne der Einwohner nur hoffen, dass es mit dem Wiederaufbau in Zukunft schneller vorangeht.

Nachdem wir uns also ein grobes Programm für unseren Besuch in Down Under down under (wie man in NZ so schön sagt) zusammengeschustert hatten, brauchten wir nun nur noch ein entsprechendes Gefährt. Wir mieteten also ein kleines, altes aber funktionstüchtiges Auto zu einem sehr günstigen Preis und machten uns auf den Weg. Erster Stop sollte der Ort Methven sein, in dessen Nähe einige Szenen aus dem Herrn der Ringe gedreht wurden. Und obwohl wir nicht wirklich Hardcorefans sind, wollten wir uns die weiten Steppen Rohans doch einmal live und in Farbe ansehen. :)











Von dort aus führte uns unser Weg dann vorbei am Lake Tekapo, der aufgrund des einfließenden Schmelzwassers der umliegenden Gletscher außerordentlich türkis erscheint...











...und schließlich zum Mount Cook (auch Aoraki genannt), dem mit 3754m höchsten Berg Neuseelands. Dessen Gipfel ist laut Reiseführer an 240 Tagen des Jahres von dichten Wolken umgeben und dementsprechend nicht zu sehen. Tja, da hatten wir dann wohl mal wieder Glück. :)



















Nach einem morgendlichen Besuch der Moeraki Boulders...





...bei denen es sich um mehrere Millionen Jahre alte Ton/Calcit/Schlammkugeln handelt, kamen wir pünktlich zum Frühstück in der Stadt Dunedin an. Bei dem Namen Dunedin (ausgesprochen Daniedinn) handelt es sich um den gälischen Namen für die Stadt Edinburgh in Schottland. Die ersten europäischen Siedler, welche die Stadt gegründet haben, waren nämlich mit Schiffen aus Schottland gekommen und dachten sich wohl, dass sie sich vielleicht schneller zu Hause fühlen würden, wenn sie der Stadt einfach den selben Namen geben würden.







Eine besondere Attraktion der Stadt stellt die Baldwin Street dar, die steilste bewohnte Straße der Welt.





Und die Straße ist auch tatsächlich extrem steil, so dass man eigentlich nur zu Fuß hoch und runter kann. Es sei denn, man gehört der offensichtlich nicht ganz dichten örtlichen Müllabfuhr an.



Wir verließen das Edinburgh der südlichen Hemisphäre und durchquerten die Südinsel einmal von Ost nach West...









...um schließlich ein paar Tage später nach Fox Glacier (der Ort ist nach dem gleichnamigen naheliegenden Gletscher benannt) zu gelangen. Die Szenerie ist hier einigermaßen skurril. Bei einem Ausflug zum Fox Glacier durchquert man nämlich zunächst einen sehr dichten Regenwald, um dann schließlich zwei Minuten später vor der Front eines langen Gletschers zu stehen. Natürlich haben wir es uns bei der Gelegenheit auch nicht nehmen lassen, ein bisschen auf dem Eis herumzukraxeln. :)













Sowohl Gletscher, als auch der umgebende Regenwald werden von Unmengen an Regen gespeist, die hier jährlich niedergehen. Bei diesem Küstenabschnitt handelt es sich nämlich mit 11000mm jährlicher Regenmenge um eines der regenreichsten Gebiete der Erde. Zum Vergleich, Deutschland hat im Mittel 789mm Jahresniederschlag.

Schließlich verließen wir diese feuchte Zone und kamen nach einem kurzen Stop an den Punakaiki Pancake Rocks...







...im Abel Tasman Nationalpark im Norden der Südinsel an. Dort vergnügten wir uns damit, mit einem Kajak vor der äußerst schönen Kulisse auf die Suche nach New Zealand Fur Seals zu gehen.















Eine der wenigen Aktivitäten, die wir bereits im Vorfeld unseres Besuches im Land der langen weißen Wolke eingeplant hatten, war Whalewatching in dem Ort Kaikoura. Dort hatten wir dann auch tatsächlich Glück und konnten neben Robben, Albatrossen und Delfinen...







...auch mehrere gigantische Pottwale sehen!! :)







Und Delfine und Pottwale schienen sich dort sogar so gut zu verstehen, dass sie auch ein Weilchen Seite an Seite schwammen.



Schließlich hieß es dann Abschied von der Südinsel nehmen und so machten wir uns auf den Weg nach Picton, von woaus wir dann inkl. Mietwagen am nächsten Tag die Fähre nach Wellington auf der Nordinsel nahmen.

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